Dezentrale Lüftungsanlagen für ein angenehmes Raumklima

Dezentrale Lüftungsanlagen sind eine flexible Alternative zu zentralen Systemen, insbesondere für den nachträglichen Einbau. Erfahren Sie, wie sie arbeiten, wann sich die Investition lohnt und wie sie die Heizkosten senken können.

Inhalt


Bei der Sanierung von Wohngebäuden spielt die energetische Effizienz eine immer größere Rolle. Dezentrale Lüftungsanlagen erhöhen die Energieeffizienz und und sorgen gleichzeitig für frische Luft im Eigenheim. Diese Systeme sind besonders für den nachträglichen Einbau in bestehenden Gebäuden geeignet, da sie ohne umfangreiche Umbauten installiert werden können.

Was ist eine dezentrale Lüftungsanlage?

Eine dezentrale Lüftungsanlage ist ein System zur Belüftung einzelner Räume, das ohne zentrale Verteilkomponenten auskommt. Jedes Gerät verfügt über eigene Ventilatoren und Filter und wird direkt in die Außenwand eines Raumes eingebaut. Diese Anlagen sind besonders geeignet für den Einsatz in Altbauten und bei der Renovierung, da sie flexibel einsetzbar sind und keine umfangreichen Installationsarbeiten erfordern.

Aufbau und Funktion

Dezentrale Lüftungsanlagen bestehen typischerweise aus zwei Hauptkomponenten: einem Abluftgerät und einem Zuluftgerät, die durch eine intelligente Steuerung miteinander verbunden sind. Diese Geräte sind oft mit Wärmetauschern ausgestattet, die die Wärme der Abluft nutzen, um die Zuluft vorzuwärmen. Dies trägt zur Wärmerückgewinnung bei, was die Energieeffizienz des Gebäudes erhöht.

Vor- und Nachteile gegenüber zentralen Systemen

Vorteile

  • Flexibilität: Dezentrale Systeme können Raum für Raum installiert und erweitert werden.
  • Kosteneffizienz: Die Installation ist oft günstiger und weniger invasiv.
  • Individualität: Jeder Raum kann individuell temperiert und belüftet werden.

Nachteile

  • Wartung: Jedes Gerät muss einzeln gewartet werden.
  • Ästhetik: Die Geräte sind sichtbar und können das äußere Erscheinungsbild eines Hauses beeinflussen.

Dezentrale Lüftungsanlage mit oder ohne Wärmerückgewinnung?

Dezentrale Lüftungsanlagen sind in Varianten mit und ohne Wärmerückgewinnung verfügbar, die jeweils spezifische Funktionen und Vor- bzw. Nachteile bieten. Diese Systeme haben einen signifikanten Einfluss auf die Energieeffizienz und die Betriebskosten eines Hauses.

Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung

Bei diesem System wird die warme Abluft genutzt, um die einströmende kältere Frischluft vorzuwärmen. Dies geschieht mittels eines Wärmetauschers, der sich typischerweise direkt im Lüftungsgerät an der Außenwand befindet. Die abgekühlte Abluft gibt ihre Wärme an die kalte Zuluft ab, bevor sie das Gebäude verlässt. Dieser Prozess minimiert den Wärmeverlust und reduziert die Notwendigkeit zusätzlicher Heizenergie.

VorteileNachteile
Energieeffizienz: Durch die Nutzung der Wärme aus der Abluft können erhebliche Energieeinsparungen erzielt werden. Dies führt zu niedrigeren Heizkosten und einem geringeren CO2-Ausstoß.Höhere Anschaffungskosten: Systeme mit Wärmerückgewinnung sind in der Anschaffung teurer als solche ohne.
Kosteneffektivität auf lange Sicht: Trotz höherer Anschaffungskosten können die Einsparungen bei den Heizkosten die Investition mittelfristig amortisieren.Komplexere Wartung: Die Wartung kann aufgrund der komplexeren Bauteile wie Wärmetauscher anspruchsvoller und teurer sein.
Verbesserung der Raumluftqualität: Da ständig frische Luft zugeführt wird, verbessert sich die Raumluftqualität, was besonders in dicht besiedelten oder schadstoffbelasteten Gebieten von Vorteil ist.Installation: Die Installation kann aufwendiger sein, da zusätzliche Komponenten wie der Wärmetauscher integriert werden müssen.
Vor- und Nachteile einer dezentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Lüftungsanlagen ohne Wärmerückgewinnung

Diese Systeme bieten eine einfache Lüftungslösung, die verbrauchte Luft nach außen abführt und frische Luft ins Gebäude lässt. Sie sind weniger komplex und daher günstiger in der Anschaffung und Wartung.

VorteileNachteile
Niedrigere Anschaffungskosten: Diese Anlagen sind einfacher konstruiert und daher kostengünstiger.Höhere Betriebskosten: Ohne Wärmerückgewinnung kann es zu höheren Heizkosten kommen, da die Wärme aus der Abluft nicht genutzt wird.
Einfachere Wartung: Ohne die Komponenten für die Wärmerückgewinnung ist auch die Wartung weniger komplex und kostengünstiger.Energieeffizienz: Diese Systeme sind weniger energieeffizient, da sie die Wärme der Abluft nicht nutzen, was besonders in kälteren Klimazonen nachteilig sein kann.
Einfache Installation: Die Installation ist oft schneller und einfacher, da keine zusätzlichen Komponenten wie Wärmetauscher benötigt werden.Installation: Die Installation kann aufwendiger sein, da zusätzliche Komponenten wie der Wärmetauscher integriert werden müssen.
Vor- und Nachteile einer dezentralen Lüftungsanlage ohne Wärmerückgewinnung

Wann lohnt sich die Investition?

Dezentrale Lüftungsanlagen lohnen sich besonders in Gebäuden, in denen eine zentrale Lüftungsanlage technisch nicht umsetzbar oder wirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Sie bieten sich an für Räume, die speziell klimatisiert werden müssen, wie Badezimmer oder Küchen.

Kosten für dezentrale Lüftungssysteme

Die Kosten für dezentrale Lüftungsanlagen variieren je nach Modell und Funktionsumfang. Systeme ohne Wärmerückgewinnung beginnen bei etwa 300 Euro pro Gerät, während Modelle mit Wärmerückgewinnung ab etwa 600 Euro erhältlich sind. Für eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung in einem Einfamilienhaus mit ca. 120 m² Wohnfläche ist mit Kosten zwischen 5.000 und 8.000 Euro zu rechnen. In dieser Kosteneinschätzung sind die Anschaffung der Lüftungsgeräte einschließlich aller Steuerungs- und Abluftkomponenten enthalten.


Fazit

Dezentrale Lüftungsanlagen sind eine flexible und kosteneffiziente Lösung für die energetische Sanierung von Wohngebäuden. Sie ermöglichen es, individuelle Raumklimata zu schaffen, ohne die Struktur des Gebäudes wesentlich zu verändern. Durch die Möglichkeit der Wärmerückgewinnung können zudem erhebliche Energieeinsparungen erzielt werden.